

Doch nun zurück zu meinem heutigen Hauptdarsteller, dem Färsenfilet. Damit sich das nachhaltige Verarbeiten gerade bei so einem teuren Produkt besser darstellen lässt, kaufen Sie beim Metzger 2 ganze, frische und nicht vakuumierte Färsenfilets, vom groben Fett bereits befreit.
Zuerst trennen Sie den Strang vom Filet, befreien das Filet von Häuten, Fett und Sehnen. Die Spitzen schneiden Sie ab, ebenso die überstehenden Fleischstücke am Filetkopf. Um alles schön ordentlich zu sortieren, stellen Sie ein paar geeignete Schüsseln parat. Die beiden Filetköpfe schneiden Sie ab und legen sie beiseite.
Aus den beiden Mittelstücken schneiden Sie ca. 8-10, je nach Größe der Filets, ganze Filetsteaks à ca. 210 g, bitte nur so viele, wie Sie aus den beiden Filetmittelstücken gleich große Filetsteaks erhalten. Diese Filets vakuumieren Sie nun einzeln oder auch zu zweit und legen sie für ca. 10 Tage in den Kühlschrank bei ca. 2 Grad.
Den Strang befreien Sie von groben Sehnen, und schneiden ihn in nußgroße Stücke. Das ergibt die Basis für eine leckere und gehaltvolle Gulaschsuppe für mindestens 6-8 Personen, das nahezu fettfreie Fleisch vom Oberteil des Stranges parieren Sie sauber.
Aus den jetzt übrigen Unterteilen der Filets schneiden Sie je 2 -3 Medaillons, auch diese vakuumieren Sie 2er Weise und legen sie zu den Filets in die Kühlung.
Korrekterweise schneidet man das Chateaubriand aus dem Mittelstück des Filets, doch ich verarbeite hierzu auch gerne die Filetköpfe, gründlich pariert, je nach Größe der Filets reicht es gerade für jeweils 1 Chateaubriand für 2 Personen pro Filet.
Von dem oberen Teil des bereits parierten Filetstranges, von der Spitze des Filetkopfes, ebenfalls sauber pariert, den seitlichen Fleischstücken des Filetkopfes und den Filetspitzen bereiten Sie ein köstliches Tatar zu – reicht locker für 4-5 Personen, je nach Größe der Filets. Hier scheiden sich die Geister. Von Hand in Würfelchen geschnitten oder durch die mittlere Scheibe des Fleischwolfes gedreht, angemacht mit Salz, Pfeffer, wenig Ketchup, englischer Senf, Cognac, einem Spritzer Olivenöl, fein gehackten Kapern und Sardellen, Eigelb und gewürfelten Echalotten. Aus hygienischen Gründen bevorzuge ich die 2. Varainte.
Oder in gleichmäßige größere Würfel geschnitten zu einem Filetgulasch Stroganoff, á la minute und medium gebraten.
Von den unschönen Abschnitten und Parrüren und ein paar Rinderknochen mit Suppengemüse kochen Sie eine herrliche Rinderbrühe. So haben Sie die kompletten Filets sinnvoll, nachhaltig und abfallfrei verarbeitet.
Selbstverständlich können Sie das Filetfleisch angefroren, in dünnste Scheiben geschnitten zu Carpaccio verarbeiten, oder die Filetstränge durch die grobe Scheibe des Fleischwolfes gedreht zu Klärfleisch verarbeiten und mit Eiweiß und viel Gemüse eine besonders kräftige Rinderbrühe, einen Beef Team kochen. Nach 10 Tagen können Sie die Rinderfilets und Medaillons zubereiten oder eingefrieren, um sie bei Bedarf über Nacht auftauen und anderntags zu grillen.
Freuen Sie sich auf meinen nächsten Blogbeitrag.